Jakobspilger trotzten nassem Herbstwetter auf dem Lahn-Camino

Übergabe Pilgerstempel in Obernhof

Die Regionalgruppen Mittelrhein und Vulkaneifel der St. Jakobusgesellschaft Rheinland-Pfalz-Saarland hatten zu einem zweiten Pilgertag am Erntedankfest eingeladen. Nachdem sich am Pfingstssonntag eine Pilgergruppe von der Bischofsstadt Limburg nach Balduinstein auf den Weg gemacht hatte, folgte nun der sich anschließende Streckenabschnitt nach Obernhof mit einer Länge von rund 20 Kilometern. Es sollte eine ziemlich feuchte Angelegenheit werden und bei der angekündigten Wetterlage blieben einige Pilger lieber zu Hause.

Begonnen wurde der Tag in der katholischen Pfarrkirche St. Bartholomäus in Balduinstein mit einem Pilgersegen, den Pfarrer John Manickaraj vor dem Aufbruch spendete. Gegen 9:30 Uhr machte sich die elfköpfige Pilgergruppe bereit für den ersten Aufstieg bis zur Schaumburg, der nicht der letzte bis zum Tagesziel sein sollte. Insgesamt hatte die Gruppe rund 800 Höhenmeter zu bewältigen. Kurz darauf öffnete der Himmel seine Schleusen und es wurden Regenschirme und wetterfeste Kleidungsstücke aus den Rucksäcken gekramt.

Der Aussichtstempel Gabelstein bot neben einem wunderschönen Blick in das verregnete Lahntal auch die Gelegenheit für einen spirituellen Impuls. Organisator Wolfgang Scholz hatte einen Text zum Thema „Wenn die Seele dürstet – warum wir die Nähe Gottes an jedem Platz erfahren können“ herausgesucht, der sehr zu diesem schönen Fleckchen passte. Die Pilgergruppe durchquerte anschließend im etwas stärker gewordenen Regen Steinsberg und erreichte bald darauf Laurenburg, wo sie in einem Carport am Camino Unterschlupf fand und die wohlverdiente Mittagspause abhielt. Eine Stärkung war nämlich vonnöten, denn hinter der Häuserhofquelle wartete bereits der steilste Anstieg bis zur Klosterruine Brunnenburg.

Bis zum Tagesziel waren es nun nur noch sechs Kilometer, die überwiegend an der Hangkante zum Lahntal entlanggelaufen wurden. Immer wieder boten sich wunderschöne Ausblicke, die jedoch aufgrund des Wetters nur ein wenig von ihrer eigentlichen Faszination offenbarten.
Schließlich erreichten die Jakobspilger gegen 16:00 Uhr die Klostermühle in Obernhof, wo sie bereits von Roswitha Vollmer von der Missionsgemeinschaft der Fackelträger zu einer Abschlussandacht erwartet wurden. Der zur Begrüßung gereichte heiße Kaffee ließ die Strapazen des nasskalten Herbsttages schnell vergessen machen. Im Mittelpunkt der Andacht stand Psalm 23, „Der Herr ist mein Hirte“. Dabei stellte Roswith Vollmer verschiedene Gesichtspunkte des Psalms in Verbindung zum eigenen Leben her. Letztendlich sei Gott der gute Hirte, dem wir jederzeit vertrauen können und der immer für uns da sei.

Zu Abschluss des Tages überreichte Wolfgang Scholz stellvertretend für das Hotel am Goetheberg, die Ferienwohnungen Klose und Hahn sowie die Gästehäuser Fumiko und Ina-Maria den Pilgerstempel von Obernhof an Fumiko und Siegfried Jensen. Beide nutzen die Gelegenheit, dem Pilgerzug zu folgen und die herausfordernde Etappe zu ihrer Unterkunft einmal selbst zu erleben. Übrigens wurde die Idee zu einem Pilgerstempel zu Beginn des Jahres auf der Koblenzer Touristikmesse geboren. Damals vereinbarte Monique Thesing mit Michael Kaiser, Vizepräsident der Jakobusgesellschaft, und Wolfgang Scholz, Autor des Pilgerführers für den Lahn-Camino, spontan eine Zusammenarbeit bezüglich des Jakobsweges. Auch für die nächste Etappe von Obernhof nach Dausenau, die für Sonntag, 28. Juni 2020 vorgesehen ist, gibt es schon gemeinsame Ideen.

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