Aktuell Rundschreiben August 2013

 

„Die letzten Fragen lass den Steinen. Sie sind alt. Sie bergen die         Weisheit und hüten sich vor dem Geschwätz.

 Viele müssen daran vorbei, bis sie selber schweigen können.“

                                                                                                                                          Gerd-Werner Gries

Liebe Jakobspilgerfreunde,                                                             August 2013

dieser Rundbrief steht unter den Zeichen der Trauer und Besinnung.

Wer vermag zu verstehen, warum am Festtag des Hl. Jakobus unmittelbar vor Santiago de Compostella ein Zugunglück unvorstellbaren Ausmaßes 79 Menschen das Leben nahm und etwa 170 Menschen zum Teil schwer verletzte? Viele Pilgerfreunde waren an diesem Tag miteinander auf Wanderschaft, ihre Fröhlichkeit wurde jäh beendet, Gedenken und Gebete sehr vieler Herzen mögen die Verunglückten erreicht haben.

Inzwischen sind rund fünf Wochen vergangen, neue Schlagzeilen drängen sich in den Vordergrund, viele nicht weniger beängstigend. Sind wir abgestumpft wieder in unseren Alltag versunken, reichen die üblichen Nicklichkeiten und Missstimmungen aus, uns zu verdrießen und dem Negativen freie Bahn zu lassen? Schaffen wir es im Tageslauf, einmal für ein Weilchen inne zu halten, um uns auf das Wesentliche zu konzentrieren und unserem eigentlichen Selbst zu begegnen?

Betroffen und traurig habe ich auch über den Tod unserer lieben Trude Hard zu berichten, die am 22. August über die Schwelle gegangen ist.

Viele haben sie persönlich gekannt und in ihrer ruhigen, interessierten, warmherzigen Art und ihrem konzentrierten Engagement für ihre Ehrenämter geschätzt und gemocht. Sie hat für unsere Gesellschaft Bedeutsames geleistet und sich durch die äußerst fruchtbare Zusammenarbeit bei vielen, namentlich auch unserem Präsidenten Roland Zick, unauslöschbar ins Herz geprägt. „Niemals geht man so ganz, irgendwas von mir bleibt hier. Es hat seinen Platz immer bei Dir“, gesungen von Trude Herr, klingt wie von selbst in den Ohren, wenn wir an Trude denken und erst recht wenn wir unsere Homepage öffnen, die Ausstellung „Pilgern verbindet“  an immer neuen Orten vorstellen, das Muschelsteinprojekt nun unter der Verantwortung von Karl Unold fortschreitet, wir die vielen Rundbriefe aus ihrer Feder nachschlagen. All dies hat sie mit ihrem hohen Anspruch an Qualität, bei allem was sie in Angriff nahm, der Gesellschaft und damit uns allen geschenkt. Danke! Vor etwa einem Jahr – sie wähnte sich von ihrer schweren Erkrankung geheilt – suchte und fand sie Nachfolger für ihre Ehrenämter und verabschiedete sich mit den Worten  „mein Weg geht nun nach Innen“.

Liebe Trude, so klug wie Du zu leben verstandest, so intuitiv bist Du Deinen langen schwersten Weg gegangen. Lass uns mittels unseres liebevollen Gedenkens und unserer Gebete auch weiterhin Deine Weggefährten sein.

Das Leben geht weiter, Gott sei Dank. Führen wir es bewusst und so, dass wir vor uns selber bestehen können. Tragen wir nach Kräften Sorge dafür, dass Zank und Hader nicht das letzte Wort behalten, verwenden wir unsere Herzenskräfte und Intelligenz darauf, die Positionen der Anderen zu verstehen und tragbare Kompromisse zu finden. In diesem Bemühen werden wir, wie ich vermute, unseren eigenen Ansprüchen, den Bedürfnissen der Jakobusgesellschaft und auch den Verstorbenen unter uns eine Wohltat erweisen.

Neben den Aktivitäten rund um den Jakobustag machten sich am 16. Juli sieben Pilger unserer Gesellschaft und des Forums City-Kirche Koblenz auf den Weg zum 3. Pilgerfest in Traben-Trabach. Auf den knapp 100 km des Mosel-Caminos sensibilisierten tägliche Impulse auf das Spirituelle des Weges und auf die Natur. Herzliche Aufnahme in der Herberge „Alten Lateinschule“ sowie viele Programmpunkte stellten Highlights dar und der Abschlussgottesdienst in der e. V. Kirche in Starkenburg rundete das Pilgerfest ab.

Von der Regionalgruppe Nordpfalz kann ich berichten, dass der neue Taschenführer für die Teilstrecke Worms-Kirrberg auf dem Weg nach Metz mit Wegführung, Unterkünften, Stempelstellen und vielen weiteren praktischen Informationen erschienen ist. Er verfügt über 36 Seiten und eignet sich bestens zur Nutzung unterwegs. Er ist über Familie Schwarz, RG-Sprecher, zu beziehen.

Der Jakobsweg durch den Hunsrück wird heute, am 31. August mit der Begehung der ersten Etappe von Bingen nach Rheinböllen „eingeweiht“. Dank der guten Organisation und des Einsatzes eines Shuttlebusses wird  sicher eine große Gemeinschaft  den 22 km langen Weg miteinander gehen. Die Regionalgruppe Hunsrück, namentlich ihr Sprecher Heinz-Günter Haberkamp freut sich über eine rege Teilnahme und der Himmel gibt mit bestem Wanderwetter seinen Segen dazu.

Auf Einladung unserer lothringischen Schwester-Gesellschaft wird am Sonntag, den 22. September eine Drei-Länder-Eck Wanderung unternommen. Treffpunkt ist 9:00 Uhr am Robert-Schumann-Platz zwischen dem französischen Apach und der deutsch-luxemburgischen Grenzbrücke Perl-Schengen. Ein Gottesdienst in Sierck-les-Bains, eine Wanderung nach Montenach (6 km, die auch mit dem Auto zurückgelegt werden können), eine Stunde Mittagsrast mit Rucksackverpflegung, eine Führung durch das Naturschutzgebiet und eine Orchideenausstellung gliedern den Verlauf.

Am 6. Oktober kann auf der 1. Etappe des linksrheinischen Weges vom Kölner Dom nach Wesseling gegangen werden. Die Anreise erfolgt privat mit PKW nach Wessling, dann geht es gemeinsam mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Köln. Mit einem Morgenimpuls im Dom beginnt der Weg und findet in der St. Germanus-Kirche in Wesseling seinen Abschluss. Verbindliche Anmeldung und Rückfragen bei michaelkaise@gmx.de, Informationen unter www.linksrheinischer-jakobsweg.info.

Weitere Wanderungen sind auf unserer Homepage unter „Aktuelles“ und den einzelnen Regionalgruppen nachzulesen.

Im November können wir wieder Zeugen zweier Muschelsteinsetzungen werden. Am 9.11. am Mainzer Dom, am 16.11. im Kloster Mont Ste. Odile im Elsaß. Einzelheiten werde ich noch rechtzeitig mitteilen können.

Rainer Hantke, Sprecher der Regionalgruppe Schaumberger Land, stellte sich mir als Lehrmeister in Sachen Fotos einfügen zur Verfügung. Herzlichen Dank, lieber Rainer, die Rundbriefe gewinnen deutlich an Qualität.

Für heute verabschiede ich mich von Ihnen herzlich mit den drei Worten, die ich von Trude Hard übernommen habe.

Ich grüße Sie!

Mechthild Baltes

Dieser Rundbrief könnt ihr euch als PDF Datei anschauen.

Ich grüße Sie!
Mechthild Baltes

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