Walk for ME Charity-Pilgerwanderung Hildegards Pilgertag

Mein „Pilgertag, Di. 26.05.15“ beginnt schon, wie sicher bei all‘ den anderen auch, einen Tag vorher. Grund: Übergabe des Buches und der weiteren Utensilien, wie bei einem Staffellauf. Finde ich richtig gut! So kann ich mich einstimmen auf diesen „Berg“, vor dem ich Heidenrespekt habe.

Um den Rückshuttle am Folgetag erholsamer zu organisieren, stelle ich mein Auto am Gerhardshof „Haus Waldfrieden“, ab, das mir freundlicherweise der Besitzer erlaubt. Eine herrlich ruhige Idylle, einsam, mitten im Wald!

Jetzt geht’s los: „Sattle“ den gepackten Rucksack – könnte auch 1 Woche unterwegs sein, mit dem vielen Gepäck ;-)). Trotz Regenwarnung, blauer Himmel durchzogen mit Schäfchenwolken. Die Blätter des Laubwaldes winken mir zu und die singenden Vögel begleiten mich den Berg hinab nach Trechtingshausen. Schneller als erwartet komme ich im Ort an.

Statt, wie von mir geplant mit der Bahn zu fahren, werde ich abgeholt. Und wieder erlebe ich dieses Pilgergefühl der Hilfsbereitschaft: Jessica, für mich noch unbekannt, fährt mich nach Bacharach. Unterwegs berichtet sie emotional von der Krankheit, von der sie selbst betroffen ist. Sie schaffte es, fast gesund zu werden! Unglaublich, welche Leidenswege die Menschen mit diesem Symptom aushalten bzw. dagegen ankämpfen müssen, wird mit erst jetzt bekannt! – Angekommen verabschieden wir uns lächelnd wie 2 gute Bekannte und freuen uns auf das Wiedersehen am Samstag in Mainz!

Nach der erholsamen Übernachtung in Bacharach treffe ich meine Mitpilger Gabriele und Jürgen um 9 Uhr an der imposanten Kirche St. Peter. Und schon beginnt die Herausforderung: Wir steigen etliche Treppenstufen hoch, puuhhh, um oben an der Burg Stahleck angekommen, den herrlichen Blick über das Rheintal und den Ort Bacharach zu genießen. Ein kulturelles Schmuckstück bewundern wir.

Gestärkt durch einen kurzen Moment der Besinnung pilgern wir Richtung Gerhardshof. Vor uns liegt eine Etappe, lt. Pilgerführer,  mit einem herausfordernden Höhenprofil und kniffligen Passagen! Zunächst geht’s durch ein Waldgebiet. Der Waldboden ist schön weich. Das satte unterschiedliche Grün und die blühenden, artenreichen Wiesen sind angenehm für Augen und Seele. Es duftet herrlich und die jubilierenden Vögel umrahmen den Tag „musikalisch“. Wegweisend sind die blauen Aufkleber mit der Jakobusmuschel, die uns in die korrekte Richtung führen.

Der Pilgerweg schlängelt sich immer wieder bergauf und bergab. Durch oder vorbei an kleinen Gemeinden. Einfamilienhäuser und Villen säumen den Weg. Kein Wunder, der Blick über den Rhein, hinab in das Rheintal und auf die Weinberge, ist grandios. In dieser Idylle entdecken wir ein kunstvoll arrangiertes „Bett-Werk-Gestell“.

Unterwegs gönnen wir uns auch Pausen, denn Bänke und Tische laden zum Verweilen ein. – Natur pur, Frühlingsluft und -düfte. Eine Wonne sind auch für uns immer wieder neu die herrlichen Aussichten aus der Höhe über Dörfer, Wälder und Weinberge. Beeindruckt beobachten wir Winzer bei ihrer knochenharten Handarbeit an den steilen Weinbergshängen.

Die letzte Etappe geht über schmale Pfade steil bergauf, hinauf zum Sieben-Türme-Blick, vorbei an moderndem Unterholz, bemoosten Steinen und Farnen, sogar „Steinmännchen“ wurden aufgebaut. Nach dieser recht heiklen Passage sind wir erleichtert und freuen uns riesig: Geschafft! Belohnt werden wir durch einen grandiosen Rundum-Blick – fast atemberaubend – bei diesem sonnigen und klaren Wanderwetter. Nicht zu warm, etwas windig aber dennoch reichlich Sonne. Der Weg, der letzten km, führt jetzt sehr erholsam gemächlich durch das Waldgebiet bis wir um 17 Uhr am Gerhardshof glücklich und zufrieden ankommen. Auch hier funktionierte die Übergabe des Buches bestens.

Ein großes Lob der ausgezeichneten Organisation des Benefizpilgerns und unseren Mitgliedern zur hervorragenden Markierung des Linksrheinischen Jakobsweges! Dieser Weg war für mich eine echte Herausforderung, aber schön. Viele Parallelen zwischen dem Pilgerweg und dem Lebens- und Leidensweg der Betroffenen, immer wieder Höhen und Tiefen zu schaffen sind mir bewusst geworden.

Gerne pilgerten wir für Euer Anliegen und Eure Stiftung! Den Mut, trotz Rückschläge nicht aufzugeben, immer wieder Kraft und Lebensfreude zu finden, das wünschen meine beiden Mitpilger und ich, allen Betroffenen: Buen Camino!

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